Ab der Jahrhundertwende wurden nicht nur in Ebensee die maskierten „Glöckelngeher“ immer mehr von den „Glöcklern“ mit ihren Kappen verdrängt. Für die rasche Ausbreitung dieses „neuen“ Brauches in andere Gegenden sorgten u.a. „ausgewanderte Ebenseer“. Nach Trieben zum Beispiel wurde das Glöcklerlaufen durch den Oberförster des Stiftes Admont Josef Derfler gebracht, der im Jahr 1902 von Ebensee dorthin gezogen war, nach Steinach von Franz Zehentleitner, dem „Glöcklervater“.
In Ebensee gab es schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den meisten Ortschaften (Ebensee, Ober- u. Unterlangbath, Roith, Rindbach, Langwies,…) schon eine oder mehrere Glöcklerpassen. Der Lauf wurde am 5. Jänner mit Einbruch der Dunkelheit in der jeweiligen Ortschaft gestartet und dauerte etwa eine bis vier Stunden. Die Glöcklerkappen waren – verglichen mit den heutigen – kleiner und zumeist vom Läufer selbst hergestellt. Beim Laufen trug jeder einen Stock und die verwendeten Glocken stammten oftmals vom Vieh der Bauern.